Magie der Farben
Lieblingsstücke aus naturgefärbten Stoffen
In Aschau im Chiemgau verschmilzt Tradition mit moderner Kreativität. Mit Juliwetter, einem Label für Wohn- und Lifestyleaccessoires aus naturgefärbten Stoffen, haucht Julia Ribic alten Textilien durch kunstvolles Färben neues Leben ein. Ihre Unikate bietet sie online oder auf Märkten in der Region an – und demnächst lädt sie in Workshops im Chiemgau dazu ein, die faszinierende Welt des naturbasierten Färbens selbst zu erleben.
Fotos: Julia Ribic
Wenn Natur auf Textil trifft, entsteht ein Farbenspiel voller Poesie, in dem jede Zutat – von den erdigen Tönen der Zwiebelschalen bis zum überraschenden Rosa der Avocado – ihre eigene Geschichte erzählt. Es ist ein Prozess voller Magie und Geduld, in dem die Natur selbst zur Künstlerin wird. Ihre Farbstoffe sind lebendig, ihre Nuancen abhängig von Licht, Zeit und Temperatur wandelbar. Kein Stoff gleicht dem anderen – jedes Stück ist ein Unikat, geformt von der Natur und der Hand der Färberin.
Natürliche Lieblingsstücke
In Aschau im Chiemgau lebt Julia, die kreative Seele hinter Juliwetter – einem Label, das zeitlos schöne Wohn- und Lifestyleaccessoires aus naturgefärbten Stoffen kreiert. Ihre Arbeit ist tief verwurzelt in den Erinnerungen an ihre Kindheit: Die Sommer bei der Familie in Kroatien, das Rascheln alter Leinentücher, das Handwerk, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Julia lernte früh, wie man mit Geduld, Neugier und einem Sinn für Schönheit aus einfachen Dingen etwas Besonderes schafft. Heute verbindet sie dieses Erbe mit ihrer eigenen Handschrift – eine Balance zwischen Tradition und Experiment, zwischen Natürlichkeit und modernem Design.
In ihrem Atelier verwandelt sie alte, handgewebte Stoffe in neue Lieblingsstücke. Sie sammelt Eicheln, Walnüsse, Blaubeeren, Holunder – natürliche Farbquellen, die auf den ersten Blick unscheinbar wirken, aber in ihren Färbesuden zu leuchtenden Ocker-, sanften Rot- und Braun- oder feinen Blau- und Grautönen erblühen. Der Moment, in dem der Stoff in den Sud eintaucht, ist ein stiller Zauber: Zunächst intensiv, doch mit dem Trocknen wird das Ergebnis zarter, sanfter, einzigartig. Der Färbeprozess gleicht einer leisen Alchemie, in der Natur und Mensch in einen stillen Dialog treten.
Ein Dreiklang aus Natur, Handwerk und Zeit
Für Julia steht nicht nur das Endprodukt im Mittelpunkt, sondern der gesamte Weg dorthin. Das Spiel mit den Farben, das Warten auf das fertige Ergebnis – es ist ein Prozess, der ebenso viel Achtsamkeit erfordert wie Handwerkskunst. Die natürlichen Unregelmäßigkeiten, die kleinen Imperfektionen machen den besonderen Charme der Juliwetter-Stücke aus. Jedes trägt Spuren seiner Herkunft und erzählt eine Geschichte – von der Natur, vom Handwerk, von Zeit.
Bald möchte Julia ihr Wissen auch in Workshops im Chiemgau weitergeben, um anderen die Magie des natürlichen Färbens näherzubringen. Wer ihre Stoffe betrachtet, spürt, dass hier nicht nur Farben auf Textilien treffen, sondern Erinnerungen, Traditionen und die leise Schönheit der Natur miteinander verwoben sind.